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Auf dem Weg zur Weltformel...
Das Kontraxiom

Das Kontraxiom
Sprache

Jeder Satz dieser Seite sagt in etwa das Gleiche aus. Alle Sätze dieser Seite enthalten eine ähnliche Information. Auf dieser Seite werden Sie nur Sätze finden, die in sich ungefähr die gleiche Information tragen. Die Gemeinsamkeit, die in allen Sätzen auf diesem Blatt liegt, wurzelt darin, dass der Autor, also ich, bemüht war, Sätze zu bilden, die sämtlich eine sehr ähnliche Information bergen. Die Zeichensequenzen auf diesem Teil der Internetseite, die durch Punkte limitiert werden, erhalten ihre Redundanz dadurch, dass der Ersteller dieses Skripts darauf geachtet hat, in jede dieser so definierten Zeichensequenzen akzidentelle Informationsdifferenzen unterzubringen, so dass jede einzelne Sequenz für sich im Großen und Ganzen eine äquivalente Basisaussage enthält. Obwohl die strukturellen Unterschiede bemerkenswert sind, steckt doch in jedem Satz eine eigenartige, informative Übereinstimmung, was diese Seite betrifft. Each sentence of this page contains the same information. Diese Seite wird dadurch zum Quatsch, dass jeder Satz, den sich der Leser hier reinrüsselt, die gleiche, blöde Aussage in sich einsperrt.

Die acht voranstehenden Lügen sollten dem Leser zu denken geben.

Warum benutzen wir Menschen in zunehmenden Maße Fremdworte oder eigenartige Satzkonstrukte, wenn es darum geht, wissenschaftliche Aussagen, gleich welcher Art, zu machen? Warum hat sich für die Zeitdehnung der Begriff "Zeitdilatation" gebildet? Warum sagt "man" nicht mehr "überflüssig", sondern "redundant"? Und warum ersetzt man das vielsagende Wort "egal" durch "irrelevant"?

Wird um ein wissenschaftliches Werk gar bewusst ein SPRACHMANTEL gelegt, der dem Ganzen einen noch wissenschaftlicheren Touch geben soll? Sind Sprachschöpfungen wie: Mesonen, Baryonen, Quarks, Hadronen, Isospin, Pionen geeignet, die Realität zu beschreiben oder läuft der Schöpfungsdrang des Menschen hier ulkige, unbrauchbare Wege? Ist das Wissen um die Realität einer elitären Untermenge der Menschen vorbehalten? Bin ich gar ein unerwünschter Gast auf der Party des Spezialistentums, wenn ich solche Fragen stelle?

Selbst die Umgangssprache ist durch Worte gleicher Bedeutung und durch verschiedene Strukturmöglichkeiten derart "geschädigt", dass ein Kleinkind beim Erwerb dieses "Sprachschatzes" eine riesige, eigentlich unnötige, Gedächtnisenergie erbringen muss, um die Dinge des täglichen Lebens zu verstehen.

Allein für den Satzanfang "Fast jeder Mensch..." fallen mir folgende Alternativen ein: Fast alle Menschen..., Beinahe alle Menschen..., Die meisten menschlichen Individuen..., Viele, wenn nicht gar die meisten..., Die Masse der Menschen..., Sehr viele..., Die überwiegende Anzahl..., Eine sehr hohe Anzahl von..., Die absolute Mehrheit..., Der größte Teil der menschlichen Gesellschaft (Rasse, Bevölkerung...).

Die angeführten Beispiele lassen sich noch kombinieren und zum Überfluss kann man die betreffende Aussage noch negieren (verneinen, umdrehen, verdrehen), so dass der Satz startet mit:

"Nur wenige Menschen..." oder "Fast niemand...". Der Fachmann bezeichnet diese Eigenart der menschlichen Sprache als Redundanz (s.o.), und er ist sich hoffentlich im Klaren, dass er mit dieser Bezeichnung meint, an der menschlichen Sprache sei vieles überflüssig. Wie viel mehr könnte ein jeder von uns lernen, begreifen, erfassen, verstehen und wissen, wenn er nicht diesen Rucksack tragen müsste und man ihm nicht von allen Seiten ab und an neue imposante Schätzchen schenkt? Ich bin der Meinung, dass ein großer Sprachschatz eines Einzelnen zwar dessen Gedächtniskapazität zeigt, aber das täte das Auswendiglernen eines Telefonbuches in höherem Maße. Allerdings habe ich den Verdacht, dass Menschen, deren Schaffensdrang nicht in geeigneter Weise befriedigt werden kann, weil real nichts Neues für sie zu finden ist, einfach bestehende Tatsachen oder Trivialitäten in neue Worte kleiden und Satzstrukturen verwenden, die ein Normalmensch nicht versteht und dessen Achtung der Autor oder Sprecher quasi automatisch erhascht, wie ich es gerade auf dieser Seite probiere, wobei ich natürlich gerade bei diesem Satz an das Verständnis des Lesers appelliere und mich bemüht habe...

Es freut mich jedes Mal, wenn ich einen Menschen treffe, der mit einfachen, "blumigen" Worten die vertracktesten Komplexitäten ausspricht. Ich selbst beherrsche diese Fähigkeit leider nur unzureichend. Aber ich bemühe mich...

Ich weiß, dass destruktive Kritik nicht gut ist, aber ich hoffe, dass dieser Turm von Babel nicht weitergebaut, sondern Steinchen für Steinchen ABGEBAUT wird. Wer sagt, diese Hoffnung sei irreal, unterschätzt meiner Meinung nach die Flexibilität gerade der jungen Menschen. Warum sagen wir nicht einfach den Kindern, dass Prinzipe besser sind als (Fremd)worte? Oder gehören Sie zu den Leuten, die glauben, zwei Fremdsprachen wie Latein und Griechisch seien in hervorragender Weise geeignet, ein jugendliches Gehirn zu trainieren? Vielleicht erwarten Sie aber nur ein besseres Verständnis unserer Fremdworte, die ja vorwiegend aus diesen alten Sprachen abgeleitet werden können. Vergessen Sie bei Ihrer Argumentation nur nie, dass auch die Kapazität eines flexiblen, jugendlichen Geistes irgendwann erschöpft ist. Muss der Apfel eigentlich immer so nah am Stamm herunterfallen?